16.12.2024 - Erneuerbare Energien kommen in Rheinland-Pfalz voran

Pressemitteilung: Erneuerbare Energien kommen in Rheinland-Pfalz voran - Landesverband Erneuerbare Energie präsentiert Ausbauzahlen 2024

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz kam in 2024 weiter voran – wenngleich bei der Photovoltaik deutlich dynamischer als bei der Windenergie. Dabei ist eine Verstetigung bei den Genehmigungen für Windenergieanlagen festzustellen.

 

Die Gesamtleistung aller erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz beträgt 9.480 MW (Stand Mitte Dezember) und hat sich damit um 860 MW im Vorjahresvergleich erhöht, gibt der Landesverband Erneuerbare Energie Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. (LEE) bekannt.

 

Die Photovoltaik stellt dabei mit 4.857 MW Leistung den größten Anteil der erneuerbaren Energien, der Abstand zur Windenergie vergrößerte sich damit weiter. Bei der Solarstromleistung kam in den zurückliegenden elf Monaten ein Zubau von 729 MW hinzu – etwas weniger als im Vorjahr (980 MW).

 

Bei der Windenergie beträgt der Saldozubau (nach Abzug der Stilllegungen) 132 MW, die Zielmarke von 500 MW jährlichem Ausbau wird weit verfehlt. Insgesamt stehen in Rheinland-Pfalz 1.780 Windenergieanlagen mit 4.134 MW. Immerhin wurden bis Anfang Dezember 38 neue Anlagen errichtet. Mit 39 Anlagen war aber auch die Rückbauzahl relativ hoch. Alte Anlagen werden abgebaut und durch leistungsfähige, neue Anlagen ersetzt. Regional fand der Zubau 2024 bei Solar- und Windenergie vor allem in der Eifel statt.

 

„Im Bereich Windenergie sehen wir immerhin bei den Genehmigungen einen Trend zur Verstetigung - trotz des noch geringen Zubaus“, urteilt LEE-Vorsitzender Christoph Zeis. Nach 236 MW (2022) und 453 MW (2023) erhielten die Planer 2024 immerhin Genehmigungen für 454 MW Leistung. Um die energiepolitischen Ziele zu erreichen, müssen Genehmigungsverfahren weiter dringend beschleunigt werden, da sie das Nadelöhr des künftigen Zubaus sind.

 

Es wird zunehmend schwieriger, Projekte zu realisieren. Den Grund sieht der Landesverband, dem 60 Branchenmitglieder angehören, vor allem beim Thema Netzverknüpfung. Christoph Zeis: „Viele Projekte verzögern sich oder werden ganz verworfen, da Netzanschlusspunkte fehlen. Dies betrifft sowohl die Windenergie – als auch die Photovoltaik“. Der LEE habe hier zusammen mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie im April dieses Jahres eine Studie zur optimierten Nutzung von Netzverknüpfungspunkten vorgelegt, die im Ergebnis deutlich zeige, dass eine Überbauung der vorhandenen Anschlusspunkte zu besserer Auslastung und Ausgleich von Wind- und Sonnenstrom führe. „Wir appellieren an die Politik, schnellstmöglich die erforderlichen Anpassungen im EEG vorzunehmen“, macht der LEE-Vorsitzende deutlich.

 

Die Leistungen der weiteren erneuerbaren Energien im Strombereich betragen in Rheinland-Pfalz: Wasserkraft (237 MW), Biomasse (vor allem Biogas, 181 MW), Klärgas (57 MW), Geothermie (8 MW) und Deponiegas (6 MW) (Zahlen 2023).

 

Der LEE verweist darauf, dass zum Erreichen der Klimaschutzziele der Einsatz erneuerbarer Energien nicht nur im Stromsektor gefragt ist, sondern auch eine Dekarbonisierung im Wärme- und Verkehrssektor erforderlich ist. Hierzu seien die Anstrengungen in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen. „Insbesondere im Wärmebereich müssen wir der unverzichtbaren Säule Bioenergie wieder den Stellenwert einräumen, der ihr mit Blick auf ihren überragenden Anteil an der erneuerbaren Wärme in Deutschland zukommt“, richtet Christoph Zeis deutliche Worte an die Politik. Es gelte, die richtigen Schlüsse aus der aktuell vorgelegten Waldinventur zu ziehen und vor allem auch Waldrestholz einer gesicherten Versorgung für den Ersatz von Öl- und Gasheizungen zuzuführen.


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