16.12.2024 - Erneuerbare Energien kommen im Saarland langsam voran

Pressemitteilung: Erneuerbare Energien kommen im Saarland langsam voran - Landesverband Erneuerbare Energie präsentiert Ausbauzahlen 2024

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien im Saarland kam in 2024 der Photovoltaikbereich voran, der Ausbau der Windenergie allerdings kaum.


Laut Landesverband Erneuerbare Energie Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. (LEE) sind im Saarland Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien mit einer Leistung von 1.565 MW am Netz. Die Photovoltaik stellt dabei mit 981 MW Leistung den größten Anteil. Bei der Solarstromleistung kam in den zurückliegenden elf Monaten ein Zubau von 117 MW hinzu (Stand 29.11.2024).

Bei der Windenergie betrug der Saldozubau (nach Abzug von Stilllegungen) nur 8 MW (gesamt 10 MW). Im Saarland stehen jetzt 219 Windenergieanlagen mit 553 MW Leistung (Stand 9.12.2024). Im ganzen Jahr 2024 sind im Saarland nur zwei neue Windenergieanlagen errichtet worden und eine wurde zurückgebaut. Die beiden neuen Anlagen stehen in den Landkreisen Merzig-Wadern und St. Wendel.

Immerhin wurden in 2024 Genehmigungen für 11 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 63 MW erteilt – im Jahr davor gab es gar keine Genehmigungen. Im Verfahren befinden sich aktuell 24 Anlagen mit 154 MW. Dennoch spiegelt sich dieser Trend aktuell nicht in Projekten wider, da zunächst Ausschreibungen gewonnen und die Anlagen erst dann gebaut werden können. In der Regel liegen zwischen erteilter Genehmigung und Realisierung eines Projekts zwei bis drei Jahre.

Für Prof. Dipl.-Ing. Frank Baur, LEE-Vorstandsmitglied und assoziierter Professor der IZES gGmbH - Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme in Saarbrücken, ist die Energiepolitik des Saarlandes dennoch auf einem guten Weg: „Die Verabschiedung des Klimaschutzgesetzes, auf dessen Basis das derzeit kurz vor der Fertigstellung befindliche Klimaschutzkonzept einen Betrag von ca. 1,5 Mrd. Euro für Klimaschutzmaßnahmen ausweist, ist ein Schritt in die richtige Richtung“.

Der LEE, dem 60 Branchenmitglieder angehören, begrüßt ausdrücklich die Aktivitäten der Landesregierung zur Unterstützung der erneuerbaren Energien. LEE-Landesvorsitzender Christoph Zeis beklagt aber auch: „Die Ausbauzahlen vor allem im Windbereich sind unbefriedigend. Oftmals verzögert sich der Ausbau der Windenergie an fehlenden Netzanschlusspunkten oder werden ganz verworfen“. Auch die Entwicklung bei der Photovoltaik sei davon betroffen. Es wird zunehmend schwieriger, Projekte zu realisieren. Der LEE habe hier zusammen mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie eine Studie zur optimierten Nutzung von Netzverknüpfungspunkten vorgelegt, die im Ergebnis deutlich zeige, dass eine Überbauung der vorhandenen Anschlusspunkte zu besserer Auslastung und Ausgleich von Wind- und Sonnenstrom führe. „Wir appellieren an die Politik, schnellstmöglich die erforderlichen Anpassungen im EEG vorzunehmen“, macht der LEE-Vorsitzende deutlich.

Die Leistungen der weiteren erneuerbaren Energien im Strombereich betragen im Saarland: Wasserkraft (18 MW), Biomasse (vor allem Biogas, 11 MW) und Klärgas (2 MW) (Zahlen 2023). Der LEE verweist darauf, dass zum Erreichen der Klimaschutzziele der Einsatz erneuerbarer Energien nicht nur im Stromsektor gefragt ist, sondern auch eine Dekarbonisierung im Wärme- und Verkehrssektor erforderlich ist. Hierzu seien die Anstrengungen in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen.

Der LEE verweist darauf, dass zum Erreichen der Klimaschutzziele der Einsatz erneuerbarer Energien nicht nur im Stromsektor gefragt ist, sondern auch eine Dekarbonisierung im Wärme- und Verkehrssektor erforderlich ist. Hierzu seien die Anstrengungen in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen. „Insbesondere im Wärmebereich müssen wir der unverzichtbaren Säule Bioenergie wieder den Stellenwert einräumen, der ihr mit Blick auf ihren überragenden Anteil an der erneuerbaren Wärme in Deutschland zukommt“, richtet Christoph Zeis deutliche Worte an die Politik. Es gelte, die richtigen Schlüsse aus der aktuell vorgelegten Waldinventur zu ziehen und vor allem auch Waldrestholz einer gesicherten Versorgung für den Ersatz von Öl- und Gasheizungen zuzuführen.


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